Die Nemogusfalle

Jesus32 trägt ein zentnerschweres Kreuz aus Leder und bei 32 Grad Plus tönt sein Glockenspiel klar und deutlich durch das nachtleuchte Tal. Wir haben uns getroffen um den globalen Herzinfekt zu besprechen. Zumindest stand das auf der Einladung. Tatsächlich bin ich gerade dabei, Rechenschaft abzulegen.
Kackst du ab? fragt er zum zweiten oder dritten mal.
Alter, es geht mir gut.
Sieh an!
Aber ich will nicht hinsehen, sehe stattdessen nach rechts und nach links und dann nach oben in den Glitzerhimmel. Also fragt er mich, wie die Geschäfte laufen.
Laufen…
Versuchs mal mit Bestrahlung.
Nach einem anerkennenden Nicken meinerseits guckt er dann auch in die Sterne, kratzt sich am Sack und zeigt anschließend mit dem Finger auf ein besonders helles Leuchten.
Das da ist Virgina.
So’n Quatsch.

Unseren Informationen nach existiert in dem der Menschheit bekannten Universum kein einziger Stern mit dem Namen Virgina. Es gab da eine Studentin der Archäologie, die möglicherweise so hieß, doch sie stand sehr dicht an den Boxen und sprach in alle Richtungen gleichzeitig, während sie welliweich von einem auf das andere Bein wippte. Das in höchstem Maße erotische Spektakel hörte um Punkt 5 Uhr 45 auf, nämlich als Virgina, plötzlich und mitten im Takt, in Richtung Garderobe verschwand.

He.
Eh?
Guckstu…
Wasn?
Da drüben!
WOAH (Supernova)…

Also bleibe ich vor Ort und verbringe den gesamten Vormittag damit, einigen bunt-glühenden Satelliten auf ihrem hula-hoopen Orbit um die Hüfte einer nimmermüden Waldfee zu folgen. Unsere Zeit zieht schleichend Kreise in den Sternenstaub und als die letzten Trabanten verglüht sind, gehen wir auseinander.